Hallo ihr Lieben,
Ich lese schon seit einer Weile bei euch mit, habe bis jetzt aber noch nie selber etwas geschrieben. Ich (26) bin momentan in einer Beziehung mit einem Tunesier (27), wir kennen uns allerdings erst seit zwei Monaten (also alles noch ganz frisch
).
Ich habe ihn hier in Deutschland kennengelernt. Er ist vor 7 Jahren fürs Studium nach Deutschland gekommen und schreibt momentan seine Masterarbeit. Ich bin gerade mit meinem Medizinstudium fertig geworden. Soweit so gut.
Am Anfang war ich extreeem unsicher, habe alles hinterfragt und auch immer wieder erwähnt, dass ich ihm nicht vertraue und Bedenken habe, er könne es nicht ernst meinen. Mittlerweile glaube ich ihm, dass er Gefühle für mich hat, und es ist auch immer sehr schön wenn wir zusammen sind. Wir sagen beide ehrlich unsere Meinung und sind auch sonst auf Augenhöhe. Da wir beide noch nicht arbeiten zahlt mal er, mal ich. So wie eben in einer ganz normalen Beziehung. Trotzdem überkommen mich immer wieder Zweifel. Vielleicht, weil es Freundinnen gibt, die mir sagen, pass auf, "die" meinen es nie ernst, wenn die Familie Druck macht wird er seine Cousine heiraten und du bist dann nicht gut genug. Vielleicht, weil ich vorher schon eine Beziehung zu einem muslimischen Mann hatte (allerdings Türke), der viele Dinge nicht so gemacht hätte - beispielsweise hätte er mich niemals und unter keinen Umständen bezahlen lassen, bei meinem jetzigen Freund war das von Anfang an kein Thema ab dem zweiten Date haben wir die Rechnung geteilt. Auch ist mein jetziger Freund nie eifersüchtig, wirklich nie. Zumindest zeigt er es nicht. Versteht mich nicht falsch, das sind für mich Dinge, die ganz normal so sind, aber ich weiß nicht, ob es für einen muslimischen/arabischen Mann auch normal ist.
Dann ist da das Jungfrauen-Thema. Wir haben schon oft darüber gesprochen. Einerseits gibt er mir niemals das Gefühl weniger wert zu sein, weil ich offensichtlich schon Männer vor ihm hatte. Andererseits sagt er Sachen wie "Das ist halt so bei uns. Du willst ja auch kein gebrauchtes Auto sondern ein neues". Und dann denke ich oft, vielleicht ist das für ihn ein größerer Makel als er zeigt. Ich weiß, dass er vor mir eine mehrjährige Beziehung mit einer Tunesierin hatte (Fernbeziehung) und dort nie was gelaufen ist außer ein flüchtiger Kuss. Die Beziehung ist wohl an "gestellten Bedingungen" gescheitert, er wollte darüber nicht sprechen aber ich schätze es geht um eine üppige Morgengabe. Kann ich mir zumindest vorstellen. So wie er erzählt war ich die erste Frau mit der er geschlafen hat und das glaube ich ihm auch. Umso mehr macht es mich nachdenklich. Aber daran ändern kann ich eh nichts. Er sagt auch immer, dass er sowas wie mit mir noch nie gefühlt hat. Auch das glaube ich ihm, denn natürlich ist eine Beziehung in der man körperlich ist etwas ganz anderes.
Ein anderer Punkt ist, dass er mich vor seinen Eltern verheimlicht. Das kann ich gut verstehen, denn eine "Freundin" wie bei uns üblich gibt es dort nicht und unsere Beziehung zudem noch sehr frisch. Dazu kommt ja auch noch, dass ich nicht die Vorzeigeschwiegertochter bin, sondern eine Deutsche mit allem was dazu gehört (Keine Jungfrau, keine Muslimin, lebe in Deutschland und habe das auch weiterhin vor). Aber manchmal sticht es dann doch. Gerade weil meine Eltern über ihn Bescheid wissen und er das auch weiß. Habe ihn mal gefragt was seine Eltern zu mir sagen würden. Er meinte er weiß es nicht, aber er denkt sein Vater würde sich freuen, seine Mutter vielleicht weniger weil er dann erstmal nicht wieder nach Tunesien zurückkommt. Andererseits sagt er, dass er selber für sich in Tunesien keine Zukunft sieht arbeitsmäßig, obwohl sein größter Wunsch wäre wieder dorthin zurückzuziehen. Und dass seine Eltern eigentlich auch wissen, dass er dort keine Zukunft hat.
Er hat wohl mit seinen Freunden und auch seinem Bruder über mich gesprochen, aber kennengelernt hat bisher nur er meine Freunde und nicht umgekehrt.
Über seine Familie hat er aber viel erzählt und zeigt mir auch immer wieder Fotos. Seine Eltern sind beides Ingenieure, arbeiten auch beide. Der Bruder studiert Medizin. Die Schwester lebt mit ihrem Mann (Arzt) in Paris und studiert dort noch. Also eigentlich alles ähnlich wie in meiner Familie.
Ich versuche immer, mir weniger Gedanken zu machen und es erstmal laufen zu lassen. Was die Zukunft bringt kann niemand wissen. Aber trotzdem bereitet mir das Thema manchmal schlaflose Nächte.
Nächsten Monat fliegt er für 5 Wochen nach Tunesien. Ich habe natürlich auch Sorge, wie wir diese Zeit überstehen und ob es überhaupt regelmäßigem Kontakt geben wird.
An sich finde ich haben wir gute Voraussetzungen. Auch mit einem Deutschen weiß man nie ob man nächsten Monat noch zusammen ist oder er es sich anders überlegt. Und trotzdem.. Sind da oft diese Gedanken.. Dass ich seine Kultur nicht ganz verstehe, egal wie oft und lang er versucht mir bestimmte Dinge zu erklären.
Dass wir vielleicht doch zu verschieden sind, egal wie sehr wir versuchen uns an den anderen anzupassen.
Aber mehr und mehr entwickle ich auch Gefühle für ihn. Von richtiger Liebe kann man nach 2 Monaten sicherlich noch nicht sprechen, aber manchmal fühlt es sich so an. Ich weiß, ihr könnt mir auch nicht sagen, was in seinem Kopf vorgeht und ob die Eltern mich akzeptieren würden. Aber es tut einfach gut, diese ganzen Gedanken mal mit jemandem zu teilen, der sie vielleicht auch schon selber hatte.
Was meint ihr dazu? Gibt es tunesische Männer, die eine nicht-jungfräuliche Europäerin langfristig genauso respektieren wie eine Landsfrau oder steiger ich mich da vielleicht sogar total in was rein? Und wie seht ihr die Sache mit den Eltern? Sollte ich das wenn wir weiterhin zusammen sind irgendwann ansprechen? Also dass ich nicht heimlich seine Freundin sein möchte? Oder ist das im Gegenteil ganz normal?
Dazu muss man sagen, seine Familie lebt in einer Großstadt, nicht auf dem Land.
Für Meinungen die das Chaos in meinem Kopf vielleicht ein wenig ordnen bin ich euch sehr dankbar
Ich lese schon seit einer Weile bei euch mit, habe bis jetzt aber noch nie selber etwas geschrieben. Ich (26) bin momentan in einer Beziehung mit einem Tunesier (27), wir kennen uns allerdings erst seit zwei Monaten (also alles noch ganz frisch

Ich habe ihn hier in Deutschland kennengelernt. Er ist vor 7 Jahren fürs Studium nach Deutschland gekommen und schreibt momentan seine Masterarbeit. Ich bin gerade mit meinem Medizinstudium fertig geworden. Soweit so gut.
Am Anfang war ich extreeem unsicher, habe alles hinterfragt und auch immer wieder erwähnt, dass ich ihm nicht vertraue und Bedenken habe, er könne es nicht ernst meinen. Mittlerweile glaube ich ihm, dass er Gefühle für mich hat, und es ist auch immer sehr schön wenn wir zusammen sind. Wir sagen beide ehrlich unsere Meinung und sind auch sonst auf Augenhöhe. Da wir beide noch nicht arbeiten zahlt mal er, mal ich. So wie eben in einer ganz normalen Beziehung. Trotzdem überkommen mich immer wieder Zweifel. Vielleicht, weil es Freundinnen gibt, die mir sagen, pass auf, "die" meinen es nie ernst, wenn die Familie Druck macht wird er seine Cousine heiraten und du bist dann nicht gut genug. Vielleicht, weil ich vorher schon eine Beziehung zu einem muslimischen Mann hatte (allerdings Türke), der viele Dinge nicht so gemacht hätte - beispielsweise hätte er mich niemals und unter keinen Umständen bezahlen lassen, bei meinem jetzigen Freund war das von Anfang an kein Thema ab dem zweiten Date haben wir die Rechnung geteilt. Auch ist mein jetziger Freund nie eifersüchtig, wirklich nie. Zumindest zeigt er es nicht. Versteht mich nicht falsch, das sind für mich Dinge, die ganz normal so sind, aber ich weiß nicht, ob es für einen muslimischen/arabischen Mann auch normal ist.
Dann ist da das Jungfrauen-Thema. Wir haben schon oft darüber gesprochen. Einerseits gibt er mir niemals das Gefühl weniger wert zu sein, weil ich offensichtlich schon Männer vor ihm hatte. Andererseits sagt er Sachen wie "Das ist halt so bei uns. Du willst ja auch kein gebrauchtes Auto sondern ein neues". Und dann denke ich oft, vielleicht ist das für ihn ein größerer Makel als er zeigt. Ich weiß, dass er vor mir eine mehrjährige Beziehung mit einer Tunesierin hatte (Fernbeziehung) und dort nie was gelaufen ist außer ein flüchtiger Kuss. Die Beziehung ist wohl an "gestellten Bedingungen" gescheitert, er wollte darüber nicht sprechen aber ich schätze es geht um eine üppige Morgengabe. Kann ich mir zumindest vorstellen. So wie er erzählt war ich die erste Frau mit der er geschlafen hat und das glaube ich ihm auch. Umso mehr macht es mich nachdenklich. Aber daran ändern kann ich eh nichts. Er sagt auch immer, dass er sowas wie mit mir noch nie gefühlt hat. Auch das glaube ich ihm, denn natürlich ist eine Beziehung in der man körperlich ist etwas ganz anderes.
Ein anderer Punkt ist, dass er mich vor seinen Eltern verheimlicht. Das kann ich gut verstehen, denn eine "Freundin" wie bei uns üblich gibt es dort nicht und unsere Beziehung zudem noch sehr frisch. Dazu kommt ja auch noch, dass ich nicht die Vorzeigeschwiegertochter bin, sondern eine Deutsche mit allem was dazu gehört (Keine Jungfrau, keine Muslimin, lebe in Deutschland und habe das auch weiterhin vor). Aber manchmal sticht es dann doch. Gerade weil meine Eltern über ihn Bescheid wissen und er das auch weiß. Habe ihn mal gefragt was seine Eltern zu mir sagen würden. Er meinte er weiß es nicht, aber er denkt sein Vater würde sich freuen, seine Mutter vielleicht weniger weil er dann erstmal nicht wieder nach Tunesien zurückkommt. Andererseits sagt er, dass er selber für sich in Tunesien keine Zukunft sieht arbeitsmäßig, obwohl sein größter Wunsch wäre wieder dorthin zurückzuziehen. Und dass seine Eltern eigentlich auch wissen, dass er dort keine Zukunft hat.
Er hat wohl mit seinen Freunden und auch seinem Bruder über mich gesprochen, aber kennengelernt hat bisher nur er meine Freunde und nicht umgekehrt.
Über seine Familie hat er aber viel erzählt und zeigt mir auch immer wieder Fotos. Seine Eltern sind beides Ingenieure, arbeiten auch beide. Der Bruder studiert Medizin. Die Schwester lebt mit ihrem Mann (Arzt) in Paris und studiert dort noch. Also eigentlich alles ähnlich wie in meiner Familie.
Ich versuche immer, mir weniger Gedanken zu machen und es erstmal laufen zu lassen. Was die Zukunft bringt kann niemand wissen. Aber trotzdem bereitet mir das Thema manchmal schlaflose Nächte.
Nächsten Monat fliegt er für 5 Wochen nach Tunesien. Ich habe natürlich auch Sorge, wie wir diese Zeit überstehen und ob es überhaupt regelmäßigem Kontakt geben wird.
An sich finde ich haben wir gute Voraussetzungen. Auch mit einem Deutschen weiß man nie ob man nächsten Monat noch zusammen ist oder er es sich anders überlegt. Und trotzdem.. Sind da oft diese Gedanken.. Dass ich seine Kultur nicht ganz verstehe, egal wie oft und lang er versucht mir bestimmte Dinge zu erklären.
Dass wir vielleicht doch zu verschieden sind, egal wie sehr wir versuchen uns an den anderen anzupassen.
Aber mehr und mehr entwickle ich auch Gefühle für ihn. Von richtiger Liebe kann man nach 2 Monaten sicherlich noch nicht sprechen, aber manchmal fühlt es sich so an. Ich weiß, ihr könnt mir auch nicht sagen, was in seinem Kopf vorgeht und ob die Eltern mich akzeptieren würden. Aber es tut einfach gut, diese ganzen Gedanken mal mit jemandem zu teilen, der sie vielleicht auch schon selber hatte.
Was meint ihr dazu? Gibt es tunesische Männer, die eine nicht-jungfräuliche Europäerin langfristig genauso respektieren wie eine Landsfrau oder steiger ich mich da vielleicht sogar total in was rein? Und wie seht ihr die Sache mit den Eltern? Sollte ich das wenn wir weiterhin zusammen sind irgendwann ansprechen? Also dass ich nicht heimlich seine Freundin sein möchte? Oder ist das im Gegenteil ganz normal?
Dazu muss man sagen, seine Familie lebt in einer Großstadt, nicht auf dem Land.
Für Meinungen die das Chaos in meinem Kopf vielleicht ein wenig ordnen bin ich euch sehr dankbar
